Warum?

Weil die Reiseberichte, die während der Rallye entstanden, auf dem Main-Blog des Teams einfach nicht so gut lesbar waren, entstand folgerichtig dieser Geschwister-Blog.

Viel Spaß beim Lesen und schauen!



Mittwoch, 3. Juli 2013

Tag 10 > Сегежа - Санкт-Петербург / Russland (706 Km)

Montag, 24.06.2013

Mittlerweile steht fest, dass wir gemeinsam mit den Krähenfüßen bis nach St. Petersburg durchziehen wollen.


Irgendwann irgendwo auf der E105
Die tolle Stadt lockt mit einem extra freien Tag und die Gegend um die E105 ist so wenig einladend um hier unnötig Zeit zu verbringen.

Die 1400 km sind zudem so eintönig gestaltet, dass es schon fast eine erheiternde Abwechslung darstellt, wenn man auf eine der zahlreichen Baustellen trifft, die dann eine schroffe off- road Schotterpiste bieten.



Das andere "Gesicht" dieser Straße


Immerhin haben jetzt endlich mal einen amtlichen Elch am Wegesrand gesehen. Dazu immer wieder wilde Straßenhunde.

Bei den kurzen Stopps zum Beine vertreten oder austreten kann man schnell bemerken, dass hier in Russland eine Art "C-Hooligan" Mücken- und Bremsen Art zu Werke geht. Man ist froh, wenn man wieder schnell im Auto sitzen kann.


Beeindruckender Anblick am Morgen
Wir wechseln uns ab, wenn die Müdigkeit zu groß wird. Fairerweise muss aber erwähnt werden, dass zwischendurch immer wieder landschaftlich grandiose Abschnitte mit dabei sind. Auch hier halten wir, wenn ein zu schöner Foto Spot gute Bilder verheißt.

Gegen 07.00 Uhr, ca. 650 km vor dem Ziel (so genau weiß man das hier auch nie weil die Kilometrierung putzigerweise oft krasse Fehler aufweist) entdecke ich das erste brauchbare Café seit dem Start in Murmansk.


Bild des Tages 10
Wir halten an und haben ein leckeres einheimisches Frühstück, das wir mit Händen und Füßen und unter Zuhilfenahme des Fotoapparates (be creative!) bestellen.

Freundliche Bedienung an der E105
Die Stimmung ist trotz der Strapazen einfach klasse. Wir freuen uns über den Zusammenhalt und die Tatsache, dass wir mal wieder Kontakt zu der Bevölkerung haben.

Irgendwie werden wir hier stets auch wie gelandete Aliens bestaunt, wenn wir anhalten.

Gestärkt geht es weiter. Allerdings nehmen wir uns zuvor noch die Zeit ein Zeichen zu setzen. Ein verkommener alter Metallkasten am Wegesrand bekommt einen riesigen großen BSC 2013 Aufkleber als Gruß für die nachfolgenden Teams. Wir gehen davon aus, dass wir im Feld relativ weit vorne liegen.


Teil der Fotobotschaft, wir möchten Eier zum Frühstück



Viel später werden wir an einem Bereich, der zunächst wie eine Mautstelle aussieht von der russischen Polizei gestoppt.

Chris vom Team Krähenfüße wird aus dem Auto und zu dortigen Station gebeten.


Zeichen setzen!

Wir beobachten die Situation gespannt und entschließen uns im Wagen zu bleiben um nicht den Eindruck zu erwecken, die örtliche Polizei belagern zu wollen.

Es beginnt ein wildes Gestikulieren und aus der Distanz erkennt man, das man Chris irgendetwas an einem kleineren Gegenstand zeigt.

Es stellt sich heraus, dass wir gelasert wurden. Die Krähenfüße mit 115 statt 90 und wir mit 113 km/h.

Chris macht seine Sache großartig. Er kommt zum Wagen zurück, grinst während er seinen Führerschein rauskramt, raunt und zu, dass wir bloß kein englisch sprechen sollen und geht wieder zu dem Polizeiposten.


Wenig einladendes Cafe am Rande der Straße
Wir haben Glück und dürfen weiterfahren ohne eine Strafe zu bezahlen. Chris Plan ging auf, die Kommunikation so schwierig wie möglich zu gestalten. Die Herren sprachen kein deutsch und wir leider weder russisch noch englisch. Nachdem die russischen Kollegen anfangs immer wieder versuchten, die Verständigung auf englisch herzustellen, haben sie irgendwann entnervt aufgegeben.

Puh, wir erfahren später, dass hier andere Teams bis zu 300 Rubel lassen mussten.


Polizeikontrolle - Mautstation einer anderen Art
Das gesparte Geld wollen wir später in einen weitere Stopp investieren um etwas zu essen. Hier folgt die kleine Strafe auf dem Fuß. Eine Verständigung ist hier an einem heruntergekommenen Café an der E105 komplett unmöglich.

Wir zeigen auf zwei Toast Sandwiches in Plastikverpackung. Die Bedienung schmeißt die Dinger samt Packung in die Mikrowelle und wir haben einen Snack mit Plastikaroma. Dazu gab es grünen Eistee mit Erdbeergeschmack. Mh, lecker!

St. Petersburg (Ortsschild) erreichen wir gegen 19.00 Uhr und wir werden tatsächlich gleich mit einem mega Stau empfangen.


Ankunft in St. Petersburg
Allerdings sind die einheimischen Autofahrer uns gegenüber sehr zuvorkommend und freundlich. Sie bemerken, dass wir als Team unterwegs sind und sorgen dafür, dass wir auch zusammenbleiben können. Echt klasse, wir verteilen mitgebrachte Chuba Chups Lollies im Stau und die Sache lässt sich mit Humor nehmen.

Ca. 90 Min. später haben wir unser Hotel mitten in der City erreicht. Das "Dolce Vita" ist kein Grand Hotel aber wir sind glücklich über Dusche und Zimmer.


mit der laufenden GoPro...

...durch den dichten Verkehr



 






Nach dem Frischmachen gehen wir in die Stadt. St. Petersburg schläft niemals. Wir sind begeistert! Alles ist flippig, bunt und belebt. Motarradfahrer ohne Kennzeichen liefern sich auf der Prachtstraße Wettrennen mit hochgetunten Autos. Eine russische Großstadt, wie man es sich vorgestellt hat. Gut gekleidete Menschen, laute Musik aus den Läden und quirliges Leben. Das alles bei Temperaturen weit über 20 Grad, mitten in der Nacht. Einfach nur genial, die Müdigkeit der letzten Stunden ist vergessen. Diese Stadt ist ein Highlight dieser Reise, das steht jetzt schon fest.


Wir lassen uns direkt an der Hauptstraße (Nevskiy) bei einem asiatischen Laden nieder und lassen es krachen. Sushi und andere Leckereien satt. Die Krähenfüße und die Blues Brothers stoßen dazu und wir haben eine entspannte und kulinarische Nacht. Angenehm fällt auf, dass die russische Gelassenheit beim Servieren automatisch zu einem sehr entspannten Menü Essen führt. Niemals wird gleich alles auf einmal an den Tisch gebracht sondern in kleineren Etappen aufgeteilt.

Erst gegen 03.00 Uhr gehen wir zu unserem Hotel zurück. Zeit spielt hier keine Rolle. Die Nacht pulsiert, es ist Montag!




Skulpturen an einer Brücke im Herzen St. Petersburg

Es gab schon schlechtere Aussichten vom Hotel aus

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