Warum?

Weil die Reiseberichte, die während der Rallye entstanden, auf dem Main-Blog des Teams einfach nicht so gut lesbar waren, entstand folgerichtig dieser Geschwister-Blog.

Viel Spaß beim Lesen und schauen!



Mittwoch, 3. Juli 2013

Tag 8 > irgendwo an der Küste der Barentsee / Norwegen - Ivalo / Finnland (356 Km)

Samstag, 22.06.2013

Wir werden durch Geräusche geweckt und beobachten, wie die BAMF Jungs damit begonnen haben, ihre Sachen und unser Tarp abzubauen.

Es ist erst 09.00 Uhr und wir hatten verabredet, erst am Mittag zu starten.

BAMF fühlt sich aber in den Zelten bei dem starken Wind nicht so wohl und startet recht plötzlich durch.

Wir bleiben noch etwas liegen und lassen die Füße aus der Heckklappe baumeln.

Später ordnen wir unsere Sachen, räumen ein bisschen im Wagen auf (es ist eine Herausforderung hier Ordnung zu halten) und frühstücken in Ruhe.


Bild des Tages 8
Anschließend geht es den off-road Parcour zurück auf asphaltierte Straßen. Wir starten um 11.45 Uhr.

Seltsame Ruinen am Strand der Barentsee

Die Blues Brothers irgendwo in der Wildn
Es geht über Børselv auf der E98 nach Lakselv. Dort verlassen wir die Nordmeer Region, es geht auf der E6 Richtung finnische Grenze bei Karigasniemi. Die endlos langen Straßen werden jetzt von Wäldern gesäumt, ziemlich eintönig und noch immer kein vernünftiger Elch zu sehen.

 


Um 16.05 Uhr erreichen wir die menschenleere Grenze zu Finnland und wählen die Fahrbahn für Zolleinfuhr. Nein, wir haben nichts zu verzollen, aber schließlich wollen wir mit einem Zöllner für eine Foto-Challenge in's Gespräch kommen.



Der freundliche Zöllner trägt es mit finnischer Gelassenheit und kommt mit zum Auto um dort auf der Frontscheibe zu unterschreiben. Er verrät uns nicht, wieviele Teams er schon bedient hat und möchte auch kein Foto von sich bei der Unterzeichnung haben.

Unterschrift des finnischen Grenzbeamten auf der Frontscheibe
Grenzübergang Norwegen - Finnlan

Ich kann das verstehen und bin froh, dass wir uns diese Nummer nicht für die russische Grenze aufgehoben haben.

Gleich hinter der Grenze halten wir an einer total kultigen Holzhütte und essen dort etwas.

Es gibt Rentier- Quiche mit Salat, Kaffee und einen Brotkorb. Das Essen ist super lecker und die Bedienung sehr freundlich. Wir sitzen in der Sonne und die finnischen Mücken wollen gleich mal beweisen, was für Luschen die Norwegischen Kollegen sind.

Auf Empfehlung der Bedienung fährt Charlotte ein paar Hundert Meter weiter und kauft dort einheimische Rezepturen gegen die Plagegeister.

Ich bleibe in der Hütte, lade das Netbook auf und die Fotos der letzten Tage von der Kamera.

Der Spannungswandler im Auto funktioniert, verweigert aber beharrlich die Ladung des Netbooks.


Direkt hinter der Grenze - sehr empfehlenswert

Anschließend hat Charlotte mal so richtig Spaß. Während ich bis zur finnischen Grenze eine quälend langweilige Geradeaustour absolviert hatte und natürlich wieder angestrengt auf die Einhaltung der Geschwindigkeit geachtet habe, bietet sich nach dem Fahrerwechsel über 50 km eine leere achterbahnmäßige Hügelstraße, auf der man mit 100 kmh unterwegs sein kann.

Charlotte grinst und ich stelle auf dem Beifahrersitz das Schreiben dieser Zeilen ein weil mir schlecht wird.

Beim Hinschauen wird die Sache aber echt lustig und wir drehen ein paar coole GoPro Videos.

In Inari legen wir gegen 19.30 Uhr mal wieder einen Tankstopp hin und gehen in einem Supermarkt ein paar Lebensmittel einkaufen.


Tankstelle und Restaurant in Inari
 Anschließend telefonieren wir uns mit ein paar anderen Teams zusammen, die auf einem Rastplatz direkt zwischen Straße und einem See ihr Lager aufgeschlagen haben.

Weil es jetzt regnet und wir dort für unsere Auto-Tarp-Konstruktion keinen vernünftigen Platz finden, entscheiden wir uns für die Weiterfahrt.

Übrigens kann man sich bei Bedarf ganz prima mit den anderen Teams verständigen, es gab mit dem Roadbook auch eine Telefonliste mit den Erreichbarkeiten sämtlicher Teams.

Es regnet ziemlich stark und unser Kurzzeitgedächntnis erinnert uns an den schönen Campingplatz mit den Holzhäusern, an dem wir noch vor einer halben Stunde frisches Wasser aufgenommen hatten.

So etwas in dieser Art wäre jetzt toll. Wir ahnen, dass die nächsten Tage in Russland etwas "anders" werden. Nach einer Woche Superlative Adventure Outdoor Sleeping wäre jetzt ein bischen Komfort doch ganz toll.

Wir sind uns einig, dass wir das Risiko des Verlustes von 10 Wildcamping Punkten durchaus mal verkraften können, als in diesem Moment ein weiteres Camping Schild auftaucht.


Zur Abwechslung mal etwas "Komfort"

Wir fahren direkt ab in den Wald, buchen dort eine Holzhütte (ohne Sauna) und freuen uns wie "Bolle" über unsere rustikale Behausung.

Eine Stunde später taucht das Nautica Team aus Hamburg auf und okkupiert eine weitere Hütte in unserer Nähe.

Wir essen etwas, sitzen auf unserer Holzveranda und genießen die unglaubliche Stille des finnischen Waldes.

Seit Tagen schaffen wir es tatsächlich einmal zu einer halbwegs normalen Uhrzeit in's Bett zu gehen.

Okay, ich habe bisher nichts zu den Mücken gesagt. Ich komme tatsächlich ganz gut klar. Bei Charlotte bin ich mir nicht so sicher. Die Viecher mögen ihre Knöchel, ob mit oder ohne Repellent.

Blöderweise wirken die Fenistil-Tropfen bei Charlotte fast wie k.o. Tropfen. Gerade in der ersten Tageshälfte kann ich deshalb beim Fahren oft meine Musik hören ohne zu stören.

Gute Nacht Finnland.

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